Wednesday, October 07, 2009

Review - Upstream (in German)

Geoff Leigh & Yumi Hara "Upstream" (Moonjune Records 2009)

Geoff Leigh, Gründungsmitglied in Henry Cow, und die japanische Keyboarderin Yumi Hara, die mit Hugh Hopper und David Cross in Duos zusammenarbeitete, aus der japanischen Kitschtruppe Frank Chickens stammt, Neue Musik in Gruppen wie Piano Circus und Ensemble Bash spielte und als Drum'n'Bass DJ einen Namen hat, gingen an zwei aufeinander folgenden Tagen im September 2008 an die Arbeit, Songs einzuspielen, von denen 9 auf "Upstream" zu hören sind. Die Kompositionen sind improvisativ aufgebaut, spontan, aus der kreativen Inspiration des Augenblicks entstanden. Beide Musiker, Leigh spielt diverse Blasinstrumente, Electronics und Perkussion sowie Zither, Yumi Hara akustisches Piano oder elektrisches Keyboard und singt an einigen wenigen Stellen, sind begabte, gewachsene Handwerker, die nicht das erste Mal expressionistisch-avantgardistische Klänge schaffen, sich auf den Augenblick, die Stimmung verlassen und auf die gegenseitige Inspiration.
Das Resultat ist sehr sperrig, etwas unnahbar, emotional kühl, von großer Verspieltheit, leider aber auch von erschreckender Strukturlosigkeit und wirrem Ablauf. Beide Musiker nehmen sich nicht zurück und lassen Töne zu, die nicht unbedingt angenehm sind, plärren und kratzen und rauschen; und sie verfremden Sounds elektronisch und lassen die Songs so lang werden, dass Hörer dem Duo sehr freundlich und aufgeschlossen gegenüber sein müssen, sich das Album am Stück anzutun.
Es gibt viel Freiheit im Spiel, aber das Duo wirkt nicht befreit. Zwar entwickeln sich im Laufe des Albums einige harmonische Ströme und melodisch nachvollziehbare Motive, die aber im Kanon der atonal unschönen Klänge keine Durchsetzung finden.
Extremhörer dieser Spielart werden das gewiss anders sehen, was das Duo erfreuen wird.


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